Get in shape: Influencerin und Ninja Warrior Lisa Mary hat ihren Körper nach einem schweren Unfall erneut geformt.

Get in shape

Wie ich meinen Körper mit Sport formte

Schöne Beine, ein straffer Bauch und ein knackiger Po: Mit der richtigen Sportart bringst du deinen Körper richtig „in shape“. Du fragst dich, wie du eine Sportart findest, mit der du dieses Ziel erreichen kannst? Dann lass dich von der Geschichte der Influencerin und Personal Trainerin Lisa Wagner alias Lisa Mary inspirieren!

„Ein Leben ohne Sport kann ich mir nicht vorstellen“, sagt Lisa Wagner, bei Instagram besser bekannt als Lisa Mary. Die Regensburgerin ist seit 2019 Personal Trainerin für Freizeit- und Profi-Sportler:innen – und zusätzlich begeisterte Ninja Athletin. Doch die sportliche Zukunft der 27-Jährigen war lange Zeit ungewiss. Der Grund: ein schwerer Unfall. Mittlerweile ist Lisa wieder top in Form. Im Interview verrät die ehemalige Leichtathletin mehr über ihren Weg zum Ninja Warrior, wie sie ihren Körper mit Hilfe von Sport perfekt „in shape“ gebracht hat und gibt Tipps, wie man einen Sport findet, der langfristig Spaß macht.

„Get in Shape” – das ist möglich, mit einem Sport, der Spaß macht, so Lisa Wagner, alias Lisa Mary.

Lisa Mary alias Lisa Wagner brennt seit ihrer Jugend für Sport – die ehemalige Leichtathletin ist mittlerweile begeisterter Ninja Warrior und Personal Trainerin.

Hallo, Lisa! Du hast eine Fitnesstrainer-Lizenz, hast unter anderem Weiterbildungen in den Bereichen Functional Training und im Gewichtheben abgeschlossen und dich im Oktober 2020 als Personal Trainerin in Vollzeit selbstständig gemacht. Warst du schon immer so sportbegeistert?

Schon seit meiner Kindheit und Jugend brenne ich für Sport. Ich habe schon früh angefangen und war als Leichtathletin auf einem Profi-Kurs. Besonders das Hindernislaufen hat mich begeistert und ich war bei diversen Wettkämpfen dabei. Bis alles anders kam.

Was meinst du damit?

Ich war in einen schweren Bus-Crash verwickelt. Davon habe ich äußerlich zum Beispiel blaue Flecken davongetragen. Diese Wunden sind wieder geheilt. Aber die inneren Verletzungen blieben lange unentdeckt. Ich hatte nämlich Risse in meinen Nieren, die dazu geführt haben, dass ich ständig schwere Blasen- und Nierenbeckenentzündungen hatte, die sehr schmerzhaft waren. Auch Wassereinlagerungen in den Beinen waren die Folge. Bei der geringsten Belastung ist mir direkt die Puste ausgegangen und ich habe mich gar nicht mehr leistungsfähig gefühlt.

Keine guten Voraussetzungen für eine Leichtathletik-Karriere …

Nein, überhaupt nicht – die musste ich deshalb an den Nagel hängen. Nach dem Abi ins Ausland gehen und an einem College in den USA oder in Großbritannien Track and Field machen? Fehlanzeige. Vor dem Unfall habe ich Wettkämpfe bestritten, habe Tennis gespielt, Teamsport mit meinen Freund:innen gemacht. Eigentlich war mein Plan klar: Ich will Profi-Sportlerin werden und Sportmedizin oder Sportwissenschaft studieren.

Stattdessen wurde es dann Wirtschaftsrecht und ich habe eine Ausbildung in einer Bank gemacht, weil ich körperlich einfach nicht mehr konnte. Der Unfall hat mich komplett aus meinem Leben, wie ich es bis dahin kannte, katapultiert. Letztendlich bin ich im Büro gelandet und war erst in einer Personalabteilung und dann im Controlling bei einem großen Konzern.

Hat dich dieser Schreibtisch-Job denn erfüllt?

Versteh mich nicht falsch: Ich mochte meine Kolleg:innen und auch die Arbeit hat mir an sich Spaß gemacht. Aber das ständige Sitzen war ungewohnt. Auch musste ich mich nach den Vorstellungen anderer richten, konnte mein eigenes Ding nicht durchziehen und habe mich immer ersetzbar gefühlt. Irgendwann habe ich gesagt: Es reicht.

Was war die Konsequenz?

Ich habe mich zuerst für eine Stelle als sportliche Leitung eines Fitnessstudios in Regensburg entschieden. Da habe ich die Trainer:innen anlernen dürfen und durfte auch Kurse geben. Da wurde mir klar: Ich will mich im Sport selbst verwirklichen. Die Selbstständigkeit war für mich genau richtig, um das tun zu können. Erst war ich nebenberuflich selbstständig und habe mich nach einem Jahr dazu entschieden, hauptberuflich selbstständig zu werden. Jetzt kann ich ganz klar sagen: Das war die beste Entscheidung meines Lebens.

Das freut mich zu hören. Hat Sport dir dabei geholfen, dich zu regenerieren?

Definitiv, aber es war ein langer, anstrengender Weg, der circa fünf Jahre lang gedauert hat. Da habe ich nämlich gemerkt: Ich packe die Leichtathletik mental nicht mehr. Auch die Arbeit im Büro hat mich nicht erfüllt. Es musste etwas komplett Neues her. Da kam Ninja Warrior ins Spiel.

Wie bist du denn auf Ninja Warrior aufmerksam geworden?

Zu der Zeit, als es mir körperlich nicht gut ging, habe ich viel ferngesehen und bin dort über die deutsche Version des Formats „gestolpert“. Das hat mich total beeindruckt. Bei Facebook habe ich zufällig ein Video der US-amerikanischen Ninja Warrior-Athletin Kacy Catanzaro gesehen und fand es einfach nur krass. Ich bin ihr direkt auf Instagram gefolgt und wusste schnell: Genau das will ich machen. Um dieses Ziel zu erreichen, habe ich begonnen, wie wild zu trainieren. 2019 habe ich angefangen, mich für Ninja Warrior Deutschland fit zu machen. Im Frühjahr 2020 war ich in der Show.

Beeindruckend, wie du dich zurückgekämpft hast! Wie hast du das geschafft?

Erstmal haben alle gesagt: „Das schafft sie nie“. Das lag daran, dass ich als ich mit Ninja Warrior losgelegt habe, körperlich gar nicht fit war – ich habe noch nicht mal einen Klimmzug geschafft. Dann hat mir ein Bekannter einen guten Tipp gegeben: Schaff dir eine Klimmzugstange an und häng dich jedes Mal daran, wenn du zum Kühlschrank gehst. Das habe ich gemacht. Direkt vor dem Kühlschrank hing meine Stange in der Tür und ich habe mich jedes Mal daran versucht – bis ich es irgendwann den ersten Klimmzug geschafft habe.

Und dann ging es weiter. Mit viel Übung klappte die Himmelsleiter. Als ich das geschafft habe, hat es so richtig „Klick“ gemacht und bin durch alle Hindernisse geturnt. Meine Fortschritte habe ich Social Media geteilt. Ich wollte ihnen zeigen: Man kann alles schaffen, wenn man es sich fest vornimmt.

Dein Körper und dein Trainingsschwerpunkt haben sich also durch Ninja Warrior verändert.

Genau. Denn ein Ninja Warrior ist aus meiner Sicht ein:e Kampfsportler:in. Durchweg athletisch und von oben bis unten fit. Als Läuferin lag mein Fokus beim Training bis zu meinem Unfall eigentlich immer auf den Beinen und auf dem Rumpf. Denn die Core-Stabilität ist beim Laufen sehr wichtig. Auch war ich sehr schlank – eben die typische Läufer:innen-Statur. Um als Ninja Warrior erfolgreich zu sein, brauchst du aber Muskelmasse, Oberkörperkraft, Sprung- und Griffkraft und Schnelligkeit.

Mein Körper hat sich durch das Training total verändert – ich bin jetzt 15 Kilogramm schwerer als zu Leichtathletik-Zeiten, weil ich viel mehr Muskelmasse habe. Meine Beine sind jetzt eigentlich nur anders geshaped, weil sich die Muskeln anders verteilen. Zum Beispiel habe ich mehr Po, aber meine Hosen passen mir noch. Die größte Veränderung zeigt sich an meinem Oberkörper. Ich komme in keine Jacke mehr rein und habe jetzt statt Kleidergröße M, vorher war es S. Er ist jetzt viel definierter und stärker als vorher.

Hat dich ein Trainer bei dieser Umstellung begleitet?

Ich habe mir alles selbst erarbeitet. Für mich war klar: Sobald ich ein gewisses Maß an Ausdauer und Kraft wieder aufgebaut habe, ziehe ich es durch und werde selbst Ninja Warrior. Sobald es ging, bin ich deshalb mit meinem Bekannten in die nächste Ninja-Halle gefahren. Ich hatte den Willen, alles erreichen zu wollen in diesem Sport. Das hat viel „learning by doing“ bedeutet. Also einfach das zu tun, was mich interessiert und den Fokus auf meinen Oberkörper zu legen.

Wie haben dich funktionelle Lebensmittel wie Proteine und Creatine bei deiner körperlichen Veränderung unterstützt und dir dabei geholfen „in shape“ zu kommen?

Ich nutze Proteinpulver und Creatine, um meinen Muskeln Power zu geben** und meinen Proteinbedarf zu decken. Ich bin kein großer Fleischesser und treibe sehr viel Sport, deshalb ist es für mich wichtig, meinen Eiweißbedarf auf diese Weise zu decken und meine Muskeln mit Hilfe der Produkte zu schützen***. Ich persönlich vertrage sowohl pflanzliches als auch klassisches Proteinpulver auf Milchbasis.

Mein Tipp für alle, die funktionelle Lebensmittel zur Unterstützung beim Sport ausprobieren wollen, ist, einfach mal verschiedene Produkte zu testen und zu schauen: Welches verträgst du am besten? Wenn du dich nach dem Trinken eines Protein-Shakes aufgebläht fühlst, können pflanzliche Produkte eine gute Alternative sein. Aus diesen Gründen nutze ich täglich ein bis zwei Mal pflanzliches Proteinpulver, zusätzlich einmal pro Tag Creatine. Proteinriegel verwende ich als Snacks, wenn ich zwischendurch Heißhunger bekomme. Eine gesunde Alternative zu Süßigkeiten! 

 

Wie integrierst du Proteinpulver & Co. am besten in deinen Speiseplan?

Mir ist wichtig, dass die Produkte zu meinem Alltag passen. Wenn ich weiß, dass ich nicht zum Essen komme und gerade „auf dem Sprung“ bin, kann ich einen Shake ganz einfach mitnehmen und nebenbei trinken. Ansonsten und wenn ich mehr Zeit habe, backe ich gerne Bananenbrot mit Proteinpulver oder gebe es über meinen Magerquark. Ich versuche, möglichst auf Zucker zu verzichten und verwende möglichst nur Honig als Süßungsmittel.

Welche Tipps hast du für alle, die nach einer längeren Pause, sei es unfallbedingt oder aus anderen Gründen, wieder in Sport einsteigen und ihren Körper mit Hilfe von Sport wieder in Form bringen wollen?

Das Wichtigste für mich ist die mentale Stärke. Mein Tipp lautet deshalb: Verkopf dich nicht zu stark – nichts ist für immer und es öffnen sich ständig neue Türen. Sei offen für diese Veränderungen. Lass dich auch inspirieren, zum Beispiel, indem du interessanten Persönlichkeiten bei Instagram folgst. Das kann dich total pushen. Trau dich auch, Neues auszuprobieren. Mehr, als dass es nicht klappt, kann eigentlich nicht passieren.

Wenn du es nicht alleine schaffst, ist das auch kein Versagen – such dir Leute, die dich unterstützen. Das können Freund:innen, aber auch Trainer*innen wie ich sein. Aus sportlicher Sicht ist es ebenfalls wichtig, an die eigenen Grenzen zu gehen und sich durchzubeißen, wenn du deinen Körper in Form bringen willst. Zu viel Vorsicht führt nirgendwo hin.

Helfen mir all diese Dinge, langfristig am Sport „dranzubleiben“?

Definitiv. Und zusätzlich rate ich allen, die ernsthaft und langfristig Sport machen wollen: Horch in dich hinein. Was für ein Typ Mensch bist du – eher ein:e Einzelkämpfer:in oder brauchst du ein Date, um Sport zu treiben? Wenn zweiteres auf dich zutrifft, such dir Freund:innen oder eine:n Partner:in, die regelmäßig mit dir trainieren. Das Trainieren in der Gruppe erzeugt einen Zugzwang. Eine:r wird immer motiviert sein, um an dir dranzubleiben. Im Endeffekt ist es wichtig, dass alles für dich persönlich passt. Denn nur, wenn du Spaß am Training hast, wirst du deine Ziele erreichen und deinen Körper in eine schöne Form bringen.

Nimm dir diese „Me-Time“. Sport hat auch einen riesengroßen Einfluss auf die mentale Gesundheit und schenkt dir Kraft für den Alltag, da das Auspowern Glückshormone freisetzt. Wenn du dranbleibst, geht es dir langfristig einfach gut – halte dir das immer wieder vor Augen.

Ein großes Dankeschön für deine Offenheit und das angenehme Gespräch, Lisa – und alles Gute für deine Zukunft!

 

* enthält Kohlenhydrate 

 ** Kreatin erhöht die körperliche Leistung bei Schnellkrafttraining im Rahmen kurzzeitiger intensiver körperlicher Betätigung (bei einer täglichen Aufnahme von 3 g).

*** Proteine tragen zu einer Zunahme an und Erhaltung von Muskelmasse bei.

 Eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise sind wichtig.

 

BILDNACHWEIS

@© TVNOW / Markus Hertrich