Eine Läuferin reißt beim Zieleinlauf die Arme hoch.

So kannst du den inneren Schweinehund überwinden

Manche mögen keine Spinnen, andere keine Schlangen – aber wirklich alle fürchten den inneren Schweinehund. Diese seltsame Kreatur regt sich nämlich immer dann, wenn wir aktiv werden sollten. Er macht uns lustlos, antriebslos – und dann oft sogar unruhig oder wütend auf uns selbst. Damit ist jetzt Schluss.

In dieser Dextro Energy* Story schauen wir uns an, woran es liegen könnte, dass du dich nicht zum Sport aufraffen kannst, dass du einmal angefangene Aktivitäten irgendwann wieder sein lässt – und lieber auf der Couch liegst als im Gym zu schwitzen. Übrigens: Dieser miese Schweinehund (tut richtig gut, ihn so nennen zu dürfen) bellt oder grunzt auch in der Arbeit, beim Lernen oder sogar, wenn wir uns eigentlich aufraffen sollten, um uns mit Freunden zu treffen.

Lust auf 10 gute Tipps, wie du den inneren Schweinehund überwinden kannst? Dann schnell weiterlesen (und den Schweinehund bitte solange irgendwo anbinden).

 

Was ist der innere Schweinehund eigentlich?

Wollen wir den inneren Schweinehund überwinden, müssen wir ihn verstehen. Zum Begriff: Verwenden wir den Begriff, verwenden wir ein Schimpfwort, das vor langer, langer Zeit von Studenten verwendet und wirklich nur für Menschen gewählt wurde, die man nicht mochte. Heute ist das Wort für diese seltsame Willensschwäche in uns (allen) reserviert, die sich vor allem immer dann regt, wenn wir unangenehme, lästige, anstrengende oder gar gefährliche Dinge tun sollten. Womit wir zu unserem ersten Tipp kommen:

Tipp 1: Der innere Schweinehund und die Psychologie

Jetzt mal ehrlich: Wer packt denn schon gerne Dinge an, die keinen Spaß machen, die lästig, anstrengend, sehr langweilig oder überhaupt nicht unser Ding sind? Genau. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen: Es ist ganz normal, Dinge, die wir nicht mögen, nicht anpacken zu wollen. Wer Angst vor Wasser hat, wird nicht gerne tauchen oder schwimmen gehen wollen. Wer eine geringe Maximalkraft besitzt, träumt sicher nicht von viermal Powerlifting pro Woche – umgeben von Muskelbergen und spöttischen Blicken (die es in guten Gyms übrigens gar nicht gibt). Und wer keine Kondition hat, schüttelt sich wahrscheinlich allein beim Gedanken ans Bergwandern oder eine Tagestour mit dem Fahrrad. Kurz: Den Schweinehund können wir nur überwinden, wenn wir verstehen, wann er sich im Alltag regt. Und sehr oft tut er dies, wenn wir Tätigkeiten angehen oder auswählen, die uns nicht liegen. Aus welchen Gründen auch immer. Es gilt also: Finde heraus, was du magst. Das gilt auch für Arbeit, Lehre oder Studium: Tust du etwas, das dir liegt (und trotzdem herausfordernd ist), regt sich der Schweinehund nur noch sehr selten.

Tipp 2: Der innere Schweinehund mag es, wenn du leidest

Stell dir vor, du wählst eine neue Sportart aus. Sagen wir: Laufen. Und weil du so viele coole Videos gesehen und Artikel gelesen hast, legst du gleich ab Tag eins los wie die Feuerwehr. Viel zu schnell, viel zu weit, in falschem Equipment. Ergebnis: Irgendwas Ungutes. Krämpfe vielleicht, vielleicht auch eine brennende Lunge, Seitenstechen, viel zu viele Pausen, kaum Kilometer usw. Die Konsequenz: Du leidest – und wirst dich wahrscheinlich nicht mehr so leicht zum nächsten Lauf aufrappeln können. Deswegen gilt für Anfänger:innen und Fortgeschrittene gleichermaßen, dass du deine Grenzen kennen solltest. Ob du den Sport lieben wirst, steht am Anfang immer in den Sternen – aber wenn du es zu schnell angehst, ist die Lovestory vorbei, bevor sie anfangen kann. Kurz: Hör auf deinen Körper. Passe deinen Sport täglich daran an, wie es dir geht. Regelschmerzen? Muskelkater? Trainingspause. Denn: Entspannung und Regeneration sind genauso wichtig wie Trainingspläne und Routinen.

Tipp 3: Routinen entwickeln – auch für schlechte Zeiten

Jede:r Profi wird es dir sagen können: Erfolg basiert auf gesunden Routinen. Deswegen solltest du von Anfang an bei allem, was du tust, Routinen entwickeln. Trainingspläne helfen ungemein, Routinen zu etablieren und über die Zeit auch an deine Fortschritte anzupassen. Ob digital oder auf Papier: Lege fest, in welchen Intervallen du trainieren, wie du dich wann ernähren willst, wie deine Ruhephasen aussehen. Und bleibe bei aller Routine immer flexibel. Es ist wichtiger, bspw. viermal die Woche zu trainieren, als festzulegen, an welchen Tagen genau du dann viermal trainieren gehst. Diese Trainingspläne und Routinen kannst du am besten mit Expert:innen zusammen entwickeln. Zwei Beispiele für Routinen, die Sinn ergeben: Ernährungsberater:innen können dir verraten, wie deine tägliche Morgenroutine aussieht (Frühstück ist wichtig), wie du satt und gesund durch den Tag kommst – und wie du ihn bei einem ausgewogenen Essen zufrieden ausklingen lässt. Personal Trainer:innen wiederum helfen dir, in Sachen Sport dran zu bleiben (hier ebenfalls wichtig: die Morgenroutine). Diese und viele weitere Routinen (die du dir selbst zusammenstellen kannst) werden dir auch dann helfen, wenn du mal nicht so motiviert bist, wenn das Wetter schlecht ist oder die Couch lockt und du aber noch laufen gehen wolltest.

Tipp 4: Der Schweinehund liebt es, wenn du ahnungslos bist

Hast du schon mal ein Möbelstück ohne Anleitung zusammengebaut? Hat wahrscheinlich nicht so gut geklappt. Klar ist nämlich: Hast du keine Ahnung oder bist du schlecht vorbereitet, fällt dir deine Aufgabe einfach schwerer. Oder sie wird sogar unmöglich. Vor allem, wenn es um Sport geht, liebt der innere Schweinehund es, wenn du schlecht vorbereitet oder komplett ahnungslos anfängst. Einfach, weil die Chancen sehr groß sind, dass du sofort wieder aufgibst und Sport X zu den Akten legst (da, wo auch schon Sport A bis W liegen). Deswegen: Informiere dich, bevor du dir ein neues Hobby suchst. Boxtraining zum Beispiel ist hocheffektiv und stärkt Körper und Geist – es ist aber auch so anstrengend, dass viele nach der ersten Trainingseinheit nie wieder ins Gym zurückkehren. Und auch sanfterer Sport wie Yoga oder Spinning kann, wenn Beweglichkeit oder Ausdauer nicht passen, schnell unangenehm werden. Deshalb besuche das Gym oder Studio vorher, lerne die Leute kennen, informiere dich, wann die Anfängerstunden stattfinden – und baue Hemmungen, Sorgen, Zweifel und vor allem die Chance auf peinliche Überraschungen schon im Vorfeld ab. Unser Tipp hier: Schnapp dir eine Tageskarte. So kannst du dir in der Praxis ein umfassendes Bild machen.

Zwei Frauen lachen beim Sport auf Yogamatten.

Schweinehund überwunden? Bestes Gefühl der Welt! 

Tipp 5: Setze dir beim Sport realistische Ziele

In Zeiten von Social Media sind wir auch sportlich nur noch von Best- und Extremleistungen umgeben. Die meisten Benchpresses, die längsten Marathons, die definierten Körper: Schauen wir nur mal kurz hinter die Kulissen, erkennen wir, wieviel Arbeit dahintersteckt. Es ist ein langer Weg vom Bierbauch zum echten Sixpack. Für einen Marathon muss man als Anfänger:in lange und vor allem konsequent und routiniert trainieren. Schläge wie die von Roger Federer oder Muhammad Ali gelingen niemandem an Tag 1 auf dem Court oder im Ring. Und so weiter, und so fort. Steckst du also deine Erwartungen zu hoch, wirst du am Ende (und das kommt schnell) sehr enttäuscht sein. Deshalb verweisen wir hier auch nochmal auf Tipp 4: Informiere dich vorher, dann wirst du erfahren, wie lange es dauert, bis du da bist, wo du hinwillst. Und noch ein wichtiges Detail: Vor allem, wenn es um das Aussehen geht, solltest du wissen, dass Photoshop und Steroide viel öfter genutzt werden als man ahnt. Also Vorsicht vor unrealistischen Idealen. Du bist du. Und das ist auch gut so.

Tipp 6: Nimm dir Zeit für deinen Sport

Hier gilt wieder, dass dieser Tipp auch bei der Arbeit und anderen Aufgaben hilft. Der innere Schweinehund schätzt es sehr, wenn dir die Zeit durch die Finger rinnt. Keine Routinen, viel Arbeit, hektischer Alltag und wenig Fokus? Die Zutaten für verpasste Trainingseinheiten, wenig Fortschritt und schließlich das Ende deines Hobbys. Deshalb gilt: Checke vorab deinen Zeitplan. Ob du für eine Radtour über die Alpen trainieren, Winterspeck loswerden oder Muskeln aufbauen willst: Hast du Zeit dafür? Passt das alles gerade zu deinem Leben? Nein? Dann suche dir lieber eine Sportart, die besser in deinem derzeitigen Alltag funktioniert. Die Alpen laufen dir schon nicht weg. Denke auch immer an Tipp 1: Nur, wenn du etwas gerne machst, wirst du auf Dauer Erfolg haben. Unter Zeitdruck zu trainieren macht eher keinen Spaß, oder?

Tipp 7: Alle für eine:n! Und alle gegen die Schweinehunde!

Was für die drei Musketiere und den wundervollen D‘Artagnan galt, gilt auch für uns: Einer für alle und alle für einen! Wieso also nicht einfach den Kampf gegen den inneren Schweinehund ebenfalls im Team aufnehmen? Ihr müsst euch ja nicht gleich Mantel und Degen zulegen, aber tust du dich mit ein paar Trainingspartner:innen zusammen, könntet ihr euch gegenseitig motivieren, anspornen, aufhelfen und von der Couch jagen.

Tipp 8: Eine sichere Umgebung ist wichtig für sportlichen Erfolg

Niemand mag es, wenn andere einem bei Kniebeugen auf den Popo gucken. Auch die weiter oben bereits erwähnten spöttischen Blicke, während man die ersten Gehversuche im Powerlifting macht, sind doof. Überfüllte Fitnessstudios, rappelvolle Kletterhallen oder schweißfeuchte Yogastudios sind dann auch nicht das Wahre – vor allem nicht, wenn in diesen Räumen so viele Egos herumlaufen, das es kaum auszuhalten ist. Das klingt vielleicht alles sehr drastisch, aber gerade beim Indoor- und Clubsport (wie Tennis oder Golf zum Beispiel) ist eine sichere Umgebung so wichtig. Lästern, Mobbing, Cliquenbildung und andere Dinge haben auch beim Sport nichts zu suchen. Deshalb: Fühlst du dich nicht wohl, such dir was anderes. Freizeit soll Spaß machen und gut tun – und macht Sport keinen Spaß und tut er dir nicht gut, regt sich der innere Schweinehund sofort. Hier auch nochmal der Verweis auf Tipp 4: Vorher Studio oder Club durchleuchten (am besten mit netten Mitgliedern dort ins Gespräch kommen). Und böse Überraschungen vermeiden.

Tipp 9: Mit der richtigen Ernährung den inneren Schweinehund besiegen

Willst du den inneren Schweinehund überwinden und beim Sport so richtig durchstarten, ist die richtige Ernährung essentiell. Und wenn du dir jetzt denkst „Mein innerer Schweinehund mag vor allem Fast Food, Chips, Schokolade und Limonaden“, dann bist du da etwas ganz Wichtigem auf der Spur: Der Schweinehund hasst gesundes, vollwertiges Essen. Und er mag auch keine Supplements, die dich bei deinem Sport unterstützen können. Deswegen zeig es ihm und gönne dir von nun an viel Obst und Gemüse, Nüsse, hochwertige Öle und Fette und weniger Zeug, das der Schweinehund liebt. Und vor, während und nach deinem Sport stehen unsere Ausdauerprodukte und Fitnessprodukte bereit – für schnell verfügbare Kohlenhydrate, Proteine, Mineralstoffe und so viel mehr.

Tipp 10: Kleider machen Leute – und vertreiben den Schweinehund

Liebst du deine Sportklamotten? Sitzen die Schuhe perfekt? Stimmen die Farben und Formen von Jacke und Hose, Oberteil und Accessoires? Ja? Perfekt! Denn das kann der Schweinehund gar nicht leiden, wenn du dich so richtig wohlfühlst. Ob du Körperstellen betonen und kaschieren, ob du dich mit neuester High-Tech für deinen Sport ausrüsten oder im Retro-Look die Pisten, Straßen und Waldwege rocken willst: Dress to impress. Und schon rappelst du dich leichter auf, wenn es darum geht, ein bisschen Sport zu treiben.

 

*enthält Kohlenhydrate
Eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise sind wichtig.

 

BILDNACHWEIS

Headerbild: #run.further.eat.better (Fotograf: Yannik Michael)

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