Multitasking vs. Monotasking: Was ist wirklich effektiver?
Kennst du Menschen, die gleichzeitig bügeln, kochen, auf dem Laufband joggen und am Laptop Mails erledigen können? Gehörst du vielleicht selbst zu diesen Multitasking-Talenten? Wenn ja – nicht schlecht! Wenn nein – mach dir keine Sorgen, denn in verschiedenen Studien wurde herausgefunden, dass nicht Multitasking, sondern Monotasking die effizientere Arbeitsweise ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob es dir leichtfällt, mehrere Dinge gleichzeitig zu machen oder nicht – denn unserem Gehirn soll es gar nicht möglich sein, sich auf so viele Dinge gleichzeitig zu fokussieren. Ist Multitasking also nur ein Mythos und verschwenden wir unsere Zeit damit, es zu lernen? Mehr dazu erfährst du in dieser Story.
Die Definition: Was genau ist Multitasking eigentlich?
Die Bezeichnung Multitasking kommt eigentlich aus dem Bereich der Informatik. Sie beschreibt die Fähigkeit von Computern, mehrere sogenannte “Tasks” oder auch Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. So kann dein Computer zum Beispiel über 20 Tabs offen haben, nebenbei mehrere Daten herunterladen, und gleichzeitig Musik abspielen. Bei ihm funktioniert Multitasking nämlich auf Grund von automatisierten, rechnerischen Prozessen. Auf diese Art wäre dir Multitasking gar nicht möglich, denn natürlich unterscheidet sich dein Gehirn in vielerlei Hinsicht von einem Computer.
Wie funktioniert Multitasking bei uns Menschen?
Gibt es Multitasking bei uns dann überhaupt? Ja, auch du bist multitaskingfähig und kannst demnach mehrere Dinge zur gleichen Zeit tun. Bestimmt kommt das auch des Öfteren vor – wenn auch nur unterbewusst: Zum Beispiel, wenn der Postbote klingelt, während du gerade mitten in einem Telefonat bist – oder wenn du beim Kochen einen Podcast hörst. Der grundlegende Unterschied zwischen dir und dem Computer ist allerdings, dass dein Gehirn sich immer genau eine Aufgabe aussucht, auf die es sich fokussiert. Das liegt daran, dass unser Arbeitsgedächtnis nur eine begrenzte Kapazität hat. Seine Aufgabe ist es, die für uns relevanten Informationen herauszufiltern und dabei auch viele Eindrücke auszusortieren, die täglich auf uns einprasseln. Da es aber nicht so viele zur gleichen Zeit speichern kann, springt deine Aufmerksamkeit beispielsweise immer zwischen Fernsehen und Kochen hin und her, wenn du beides zur gleichen Zeit tust.
Zeit sparen mit Monotasking statt Multitasking
Erwischst du dich auch manchmal dabei, dass du während einem Online Meeting oder einem Telefonat deine E-Mails beantwortest? Und ärgerst du dich vielleicht, wenn es dir doch nicht gelingt, alle To-dos abzuhaken, die du gleichzeitig erledigen wolltest? Das muss es überhaupt nicht, denn damit geht es allen gleich. Wirkliche Profis im Multitasking gibt es nämlich gar nicht. Die eigentliche Frage ist eher, ob es überhaupt erstrebenswert ist, multitaskingfähig zu sein, denn: Je mehr wir unsere Aufmerksamkeit aufteilen (müssen), desto mehr Zeit benötigen wir, um Aufgaben zu erledigen. Außerdem haben verschiedene Studien belegt, dass die Qualität des Ergebnisses darunter leidet, wenn wir mehrere Dinge gleichzeitig erledigen – weil unser Arbeitsgedächtnis eben nicht so viel auf einmal speichern kann und demnach die Information ausblendet, auf die wir uns gerade nicht fokussieren.
Multitasking klingt so verlockend. Aber Studien zeigen: Monotasking ist oft erfolgreicher.
Multitasking trainieren: Wann es Sinn macht und wie es geht
Vielleicht hast du jetzt diese eine Person im Kopf, die scheinbar zehn Dinge zur gleichen Zeit erledigen kann und fragst dich, wie das möglich ist. Die Antwort dazu ist: Wir alle können Multitasking lernen oder eher gesagt trainieren, indem wir es immer wieder probieren. Das heißt aber nicht, dass dein Arbeitsgedächtnis durch das Training in der Lage ist, erheblich mehr Informationen zu speichern. Du trainierst lediglich die Fähigkeit, mit deinem Fokus schneller von einer Aufgabe zur nächsten zu springen.
Es gibt allerdings nur eine Ausnahme, bei der wir multitaskingfähig und gleichzeitig aufnahmefähig sind, sodass sich die Art von Multitasking positiv in der Effizienz bemerkbar macht: In manchen Aufgaben sind wir schon so routiniert, dass die Abläufe fast automatisch passieren (ähnlich wie bei einem Computer). So ist es zum Beispiel möglich, dass du gleichzeitig Staubwischen und Telefonieren kannst – oder beim Zähneputzen fernsehen. Denk mal darüber nach – bestimmt fallen dir noch mehr Aufgaben ein, die du sogar “im Schlaf” erledigen könntest. Übrigens: Beim Multitasking ist es ganz egal, ob du eine Frau oder ein Mann bist – Forscher haben herausgefunden, dass das Geschlecht keinen Einfluss auf die Fähigkeit zum Multitasking hat.
Der Drang zum Multitasking
Hast du dich schon einmal gefragt, woher überhaupt das Bedürfnis kommt, multitaskingfähig zu sein? Wenn Multitasking die Erledigung deiner To-dos weder beschleunigen noch qualitativ verbessern kann – wäre es nicht Zeitverschwendung, es zu trainieren? Der Drang dazu, mehrere Dinge gleichzeitig zu schaffen – besonders am Arbeitsplatz – ist durch die Digitalisierung und dadurch, dass wir mehr und mehr aus dem Home-Office arbeiten, deutlich angestiegen. Dank Online-Meetings werden nicht nur Fahrzeiten und Kosten gespart – es gibt auch die verlockende Möglichkeit, neben dem Meeting noch andere Aufgaben zu erledigen. Wir tendieren hierbei zum Multitasking, in der Hoffnung, alle Aufgaben schneller erledigt zu haben. In einer Zeit wie der heutigen, in der alles immer schnelllebiger und die Technik immer fortgeschrittener wird, ist diese Reaktion menschlich. Aber wie sehr sind diese Denkweise und Gewohnheit schon in uns verankert? Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir unser Monotasking trainieren, statt Multitasking zu lernen.
Zurück zu den Wurzeln: Monotasking lernen
In der heutigen Zeit fällt es vielen Menschen schwer, sich auf eine einzige Aufgabe zu fokussieren und dabei alle möglichen Störfaktoren oder Ablenkungen auszublenden. Aber du weißt nun, dass Multitasking dich eher verlangsamt als beschleunigt, wenn es darum geht, deine To-dos abzuhaken. Das heißt, dass Monotasking die neue Herausforderung für alle Familienmanager, Aus- und Weiterdenker ist. Hier findest du ein paar Tipps, um deinen Fokus wieder auf nur eine Aufgabe zu lenken:
- To-Do-Listen: Schreib dir alle Aufgaben auf, die du noch erledigen möchtest. Dadurch bekommst du den Kopf frei, kannst dich besser auf eine Sache konzentrieren und du reduzierst Stress, weil du nichts mehr vergessen kannst.
- Fokus üben: Trainiere deine Konzentrationsfähigkeit, indem du zum Beispiel etwas liest oder dich handwerklich betätigst – und dich dabei nur auf diese Aufgabe fokussierst.
- Tür schließen: Vermeide Ablenkung durch Andere, indem du ab und zu auch mal die Tür zu deinem Raum schließt.
- Schlaf: Achte auf dich selbst und sorge dafür, dass du dich ausreichend erholen kannst. Nur so können sich deine Kraft- und Energiereserven wieder auffüllen.
- Meditation / Autogenes Training: Übe dich auch darin, einfach mal nichts zu tun. Klingt gar nicht so leicht, aber es lohnt sich. Auf YouTube gibt es mehrere Videos für Anfänger, in denen du von Profis durch kurze Meditationen oder Yoga Sessions geführt wirst.
- Ernährung: Unsere Essgewohnheiten wirken sich auf fast alles in unserem Alltag aus. Starte deinen Tag doch zum Beispiel mit unseren Müsli Bars. Sie enthalten hochwertiges Getreide und eine dextrosereiche Cremefüllung. Mit unseren Würfeln, den Minis oder dem Schulstoff kannst du dein Gehirn außerdem mit den notwendigen Kohlenhydraten versorgen.
- Das Flow-Erlebnis: Lass dich nicht von zu schweren oder langweiligen Aufgaben unterkriegen. Gestalte dir die To-dos so, wie sie dir am meisten Spaß machen und dich weder unter- noch überfordern.
- Benachrichtigungen ausschalten: Heutzutage wollen wir nichts mehr verpassen und immer schnellstmöglich reagieren. Jetzt weißt du, dass du schneller und aufmerksamer bist, wenn du dich nur auf eine Sache fokussierst – schalte dein Handy oder andere Mitteilungen daher mal eine Zeitlang auf stumm.
- Radio und Fernseher ausschalten: Du arbeitest am effektivsten, wenn alle deine Sinne sich mit einer Aufgabe befassen.
Vielleicht liest du das ja gerade, während auf dem Herd das Essen kocht und im anderen Tab zahlreiche Mails auf dich warten. Aber jetzt weißt du, wie du fokussierter mit Monotasking deinen Alltag selbstbestimmt und aktiv meistern kannst. Wir wünschen viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren!
* enthält Kohlenhydrate
Eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise sind wichtig.
QUELLENANGABE
https://www.zeit.de/karriere/beruf/2012-08/multitasking-gehirnleistung/komplettansichthttps://www.zdf.de/nachrichten/panorama/multitasking-produktivitaet-konzentration-digitalisierung-100.html
https://www.ardalpha.de/wissen/psychologie/multitasking-hirn-forschung-burnout-depression-100.html
https://www.psychologie.uzh.ch/de/bereiche/dev/lifespan/erleben/berichte/multitasking.html
https://www.swr.de/swr2/wissen/article-swr-13204.html
https://www.sueddeutsche.de/wissen/multitasking-frauen-maenner-evolution-1.4564029#:~:text=Frauen%20sind%20genauso%20gut%20%2D%20oder%20schlecht%20%2D%20im%20Multitasking%20wie%20M%C3%A4nner.&text=Bei%20Multitasking%2DExperimenten%20haben%20M%C3%A4nner,beide%20Geschlechter%20langsamer%20und%20ungenauer.
https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/was-versteht-man-unter-arbeitsgedaechtnis-100.html
BILDNACHWEIS
iStock.com/alvareziStock.com/PeopleImages