Eine Sportlerin bindet ihre Laufschuhe

Laufschuhe in die Waschmaschine? Bitte nicht! 10 Tipps für die korrekte Pflege

In unseren Dextro Energy* Stories haben wir dir schon erzählt, wie du den richtigen Laufschuh findest. Was aber, wenn die Raketen schmutzig werden? Wie reinigst du Laufschuhe eigentlich richtig? Und warum ist die Waschmaschine dabei meist die schlechteste Idee? Hier geben wir dir ein paar gute Tipps, wie du länger etwas von deinen Laufschuhen hast.

Die Frage aller Fragen zuerst: Wie lange halten Laufschuhe?

Und die Antwort: Kommt ganz drauf an, was für Schuhe es sind. Und wie du sie pflegst. Unbefriedigende Antwort? Dann etwas ausführlicher:

Je nach Machart und Belastung, Streckenbeschaffenheit und Wetter, bei dem du läufst, können Laufschuhe dich hunderte oder nur wenige Kilometer begleiten. Bei sensiblen Karbonraketen und filigranen Kunstwerken für die Tartanbahn hingegen kann schon nach 100-200 Kilometern Schluss sein, bei robusteren Laufschuhen knackst du mit Glück die Tausendergrenze.

Läufst du zudem gerne über Stock und Stein, beansprucht das die Laufschuhe oft stärker als ein Straßenmarathon. Und natürlich entscheidet vor allem die Pflege, wie lange ein Laufschuh hält: Reinigst du deine Laufschuhe in der Waschmaschine, ist ihnen in der Regel ein sehr kurzes Leben beschieden. Dazu gleich mehr. Reinigst du sie aber korrekt und gibst du auch ansonsten etwas Acht auf sie, hast du länger etwas von ihnen. Und noch ein Tipp am Ende: Laufschuhe sind so lange in Ordnung, wie sie dir ein angenehmes und sicheres Laufen ermöglichen. Eine Faustregel in Sachen Kilometern gibt es also nicht. Sehr wohl aber diese: Fühlst du dich in den Laufschuhen nicht mehr wohl oder sind sie offensichtlich schwer beschädigt, wird es Zeit für einen Wechsel. Wir haben übrigens eine eigene Story darüber, wie du die richtigen Laufschuhe findest. Schau doch mal rein!

10 Tipps, wie du deine Laufschuhe reinigen und pflegen kannst

Laufschuhe sollte man nicht in der Waschmaschine waschen. Klebstellen und Material deiner Sprint- und Joggingschuhe können in der Waschmaschine durch chemische Mittel, hohe Temperaturen und Umdrehungszahlen sowie viel zu viel Wasser beschädigt werden. Zudem können sich Schuhe mit hohem Kunststoffanteil verformen, während bestimmte Textilien einlaufen können.

So weit, so gut. Was aber kann man denn jetzt genau tun, wenn man seine Laufschuhe waschen, hegen und pflegen will? Hier kommen 10 gute, einfache Tipps, damit du deine Laufschuhe länger nutzen kannst.

Fünf Menschen zeigen ihre Laufschuhe aus einer Perspektive von oben.

Zeigt her eure gepflegten Laufschuhe! Mit unseren Tipps gar kein Problem.

Tipp Nr. 1: Das brauchst du für eine umfassende Laufschuhpflege

Keine Sorge, viel ist es nicht. Um Laufschuhe jeder Art saubermachen zu können, benötigst du:

  • Ein mildes Feinwaschmittel und evtl. spezielle Lederpflege (wenn dein Schuh Leder oder Kunstleder enthält)
  • Ein Gefäß mit lauwarmem Wasser
  • Eine weiche Scheuerbürste für den Schuh, eine härtere Scheuerbürste für die Sohle
  • Eine Zahnbürste für die frickeligen Stellen
  • Einen Kratzer für Steinchen und Co. in der Sohle (nichts Scharfes)
  • Einen Schwamm und einen weichen Lappen
  • Papiertücher, um Feuchtigkeit und Schmutz schnell abzutragen

Und für die Pflege danach benötigst du

  • Imprägnierspray oder -Wachs
  • Schuhdeo
  • Desinfektionsspray

Tipp Nr. 2: Laufschuhe waschen, reinigen und pflegen – wie geht das eigentlich?

Und wieder gilt: keine Sorge. Alles halb so wild und überhaupt nicht kompliziert. Neben den gerade aufgelisteten Dingen benötigst du nur etwas Ruhe, Zeit und einen Ort, an dem du effizient arbeiten kannst. Und dann geht es los:

  1. Entferne Schnürsenkel und Einlegesohle. Diese kannst du in der Maschine waschen (siehe Tipp Nr. 4).
  2. Gib das Feinwaschmittel ins lauwarme Wasser. Weniger ist hier mehr.
  3. Groben Schmutz am Laufschuh kannst du jetzt ausklopfen, abkratzen oder mit Papiertüchern abtragen.
  4. Reinige zuerst die Sohle (siehe Tipp Nr. 5).
  5. Reinige dann das Obermaterial. Die meisten Laufschuhe sind hier klar in „Felder“ aufgeteilt. Reinige jeden Teil deines Laufschuhobermaterials nacheinander. Textiles Obermaterial kannst du behutsam mit Schwamm, Lappen oder weicher Bürste „schrubben“. Achte nur darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist und der Schuh nicht zu nass dabei wird. Wieder: Weniger ist mehr. Bei Leder und Kunstleder verwende bitte kein Wasser und auch kein Feinwaschmittel. Hier kannst du mit spezieller Lederpflege arbeiten – wie du diese verwendest, steht auf der Verpackung. Generell gilt: Wenn du unsicher bist, welche Reinigungsmethode für welches Obermaterial die richtige ist, wende dich an dein Sportfachgeschäft oder direkt den Hersteller. Dein Schuh wird sich bei falscher Reinigung zwar nicht sofort in Luft auflösen, aber unschöne Flecken, beschädigtes Material und Co. sind unnötig.
  6. Weiße Laufschuhe und Sohlen kannst du mit etwas Aufwand ebenfalls gut reinigen: Flecken auf Sohlen kannst du mit weißen Textilstiften überdecken, weiße Laufschuhe kannst du mit speziellen Pflegemitteln schrubben und polieren. Aus offensichtlichen Gründen raten wir dir aber von weißen Laufschuhen ab – so viel Zeit zum Reinigen nach jedem Lauf hat einfach niemand.  
  7. Bist du fertig mit dem Saubermachen, kannst du deine Laufschuhe professionell trocknen. Wie das geht, verraten wir dir in Tipp Nr. 6 und Nr. 7. Spoiler: Zeitungspapier und eine gute Belüftung spielen eine wichtige Rolle.
  8. Sind die Laufschuhe trocken, kannst du mit Schuhdeo oder Desinfektionsspray für mehr Hygiene sorgen (siehe Tipp Nr. 9) oder sie gegen Feuchtigkeit imprägnieren (Tipp Nr. 8).
  9. Erledigt. Viel Spaß beim Laufen!

Tipp Nr. 3: Zwei Paar Laufschuhe sind besser als eins

Vor allem, wenn du oft oder täglich läufst, kannst du dir überlegen, ob nicht zwei oder sogar drei Paar Laufschuhe eine Option für dich wären. So gibst du benutzten Laufschuhen ausreichend Zeit, zu trocknen – und bist trotzdem jeden Tag einsatzfähig. Es geht hier nicht nur um Schlamm oder Regenwasser: Können Laufschuhe auslüften und trocknen, verhindert das auch eher üble Gerüche durch Schweiß und „Käsefüße“.  

Tipp Nr. 4: Die Waschmaschine ist nicht komplett nutzlos

Einlegesohlen und Schuhbänder kannst du selbstverständlich in der Maschine waschen, solange die Pflegehinweise der Hersteller dies erlauben. Achte nur darauf, dass insbesondere die Einlegesohlen vollkommen trocken sind, bevor du sie wieder in den Schuh einsetzt. Und ja: Meist ist der Schaden durch die Reinigung in der Waschmaschine höher als der Nutzen. Wenn du aber die Wahl zwischen „Laufschuh in die Waschmaschine“ oder „Laufschuh wegwerfen“ hast, ist es allemal einen Versuch wert. Dann gilt: So schonend und kalt wie möglich waschen. Schuhbänder herausnehmen, die Schuhe selbst in einem Kopfkissenbezug „polstern“. Wichtig: Herumfliegende Schuhe sind laut und können die Trommel beschädigen. Die Polsterung ist also wichtig. Noch wichtiger: Laufschuhe (wie alle Sneaker) nie, nie niemals im Trockner trocknen.

Tipp Nr. 5: Schenke der Laufschuhsohle bei der Pflege ein bisschen Liebe

Den Unterschied kannst du spüren: Kratzt du Schmutz, Steinchen und Co. mit einem spitzen (aber nicht scharfen) Gegenstand oder einer harten Bürste aus der Sohle und reinigst sie danach mit einem feuchten Tuch, kann dies das Laufgefühl verbessern – und dadurch den Körper besser entlasten. Vor allem bei weichen, schwammartigen Boost-Sohlen ist die Pflege sehr wichtig. Tipp: Manchmal macht es die Pflege leichter, wenn du noch feuchten Schmutz einfach trocknen lässt. Er fällt dann oft durch einfaches Klopfen aus der Sohle.

Tipp Nr. 6: Laufschuhe trocknen bedeutet Laufschuhe schonen

Ob du deine Laufschuhe in der Waschmaschine gewaschen, sie mit viel Wasser per Hand gereinigt hast oder sie klitschnass vom letzten Lauf durch den strömenden Regen sind: Nur, wenn Laufschuhe ideal trocknen können, vermeidest du ungute Gerüche und Schäden an Nähten, Klebstellen und Textilien. Auch, wenn es nicht sehr intuitiv klingt: Bitte nicht die Laufschuhe auf der Heizung, per Föhn oder gar im lauwarmen Ofen trocknen (alles schon erlebt). Ist die Hitze nämlich zu groß, können die Laufschuhe sich verformen, Klebstellen können aufplatzen usw. Stattdessen einfach die Schuhe innen mit Zeitungspapier auskleiden und bei Zimmertemperatur an einer gut belüfteten Stelle trocknen lassen. Immer mal wieder kontrollieren, Zeitungspapier bei Bedarf wechseln – perfekt.

Tipp Nr. 7: Laufschuhe brauchen Luft

Wie gerade schon erwähnt: Nicht nur sollten Laufschuhe immer wieder komplett getrocknet werden – auch die Belüftung spielt eine große Rolle. Willst du vermeiden, dass deine Laufschuhe nach Käsefüßen oder modriger Feuchtigkeit riechen, kannst du darauf achten, sie immer dort abzustellen, wo Luft zirkuliert. Offene Schuhregale sind hier immer geschlossenen Schuhschränken vorzuziehen.

Tipp Nr. 8: Laufschuhe imprägnieren und schützen

Laufschuhe saubermachen ist das eine. Das andere ist der Schutz: Achte darauf, dass du deine Laufschuhe mit passenden Mitteln regelmäßig imprägnierst. Vor allem vor dem allerersten Lauf gilt: Imprägnieren, Laufschuhe schützen, trockene Füße genießen. Dies ist dann auch der Hinweis, wann es wieder Zeit ist, neu zu imprägnieren: Sobald die Schuhe Feuchtigkeit aufsaugen oder komplett nass werden, kannst du loslegen. Im Schnitt fallen Imprägnierungen alle vier bis acht Wochen an – je nach Jahreszeit, Terrain und Taktung deiner Läufe. Welches Mittel oder Wachs aber sollst du nehmen? Hier können wir dir leider keinen allgemeingültigen Tipp geben – der Laufschuhhersteller weiß da aber sicher Rat.

Und wie imprägnierst du?

Zuerst gilt es, die Laufschuhe ordentlich zu putzen. Danach kannst du die Schnürsenkel entfernen. Dann sprühst du die Schuhe aus sicherer Entfernung (steht auf dem Imprägnierspray) rundherum an. An Stellen, wo es zu viel oder zu wenig Spray ist, kannst du mit einem Tuch nachhelfen. Verwendest du Wachs, wird dieses mit einem Schwamm oder Lappen auf dem Laufschuh aufgetragen – auch hier bitte die Herstellerhinweise beachten. Bist du fertig, muss die Imprägnierung nur noch einziehen – du ahnst es schon, auch hier steht alles, was du über die nötige Dauer wissen musst, auf dem Mittel.

Tipp Nr. 9: Laufschuhe desinfizieren und deodorieren

Machen wir uns nichts vor: Bei regelmäßiger Beanspruchung helfen oft die besten Tipps nichts. Die Laufschuhe fangen an, etwas merkwürdig zu riechen, wenn du Pech hast. Üble Gerüche können zudem oftmals auf Bakterien oder Pilze im Schuh hindeuten. Die Lösung: Mit einem wirksamen Desinfektionsspray kannst du die Plagegeister entfernen – dies sorgt nicht nur für mehr Hygiene, sondern kann auch die Gerüche mindern oder vertreiben. Mit einem Schuhdeo wiederum kannst du akute Geruchsbelästigungen überspielen – ideal, wenn du Laufschuhe in Bereichen abstellen musst, wo schlechte Gerüche (andere) stören.

Tipp Nr. 10: Erkennen, wann auch die beste Pflege nichts mehr bringt

Wie viele Kilometer halten Laufschuhe? Die Antwort auf diese Frage ist je nach Laufschuh unterschiedlich – und doch immer gleich: Bis er kaputt ist. Wenn die Sohle beschädigt oder das Obermaterial rissig ist, wenn das Laufgefühl schlechter und schlechter wird oder die Schuhe trotz aller Reinigungsversuche wortwörtlich zum Himmel stinken, kann es sein, dass du neue brauchst (hierzu unbedingt nochmal bei Tipp 1 vorbeischauen). Ob Joggingschuhe oder Sprintschuhe, ob für die Straße oder Querfeldein: Wie du deinen neuen Laufschuh für dich findest, verraten wir dir in unserer Story mit Björn Sturm von Ideale Gerade.

Und falls du neben Laufschuh-Infos auch die passenden Nahrungsmittel für deinen Laufsport suchst: Schau doch mal in unserem Dextro Energy* Onlineshop vorbei. Da findest du Ausdauerprodukte für kurze und lange Strecken

 

*enthält Kohlenhydrate
Eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise sind wichtig.

 

BILDNACHWEIS

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