Eltern-Kind-Beziehung: Tipps für die Mutter/Vater-Kind-Bindung
Kennst du die Zeichen für eine gute Mutter- oder Vater-Kind-Bindung? Wenn ein Kind selbstbewusst ist und sich wohl und geborgen fühlt, wenn es keine Angst hat, auch seine negativen Gefühle zu zeigen, sind dies starke Indikatoren dafür, dass die Eltern-Kind-Beziehung intakt ist. Vor allem im Umgang mit Teenagern ist eine gute Bindung die Basis für ein entspanntes Zusammenleben. Wie aber macht man das? Wie können Eltern die Beziehung zum Kind stärken? Und zwar in beide Richtungen? Auf diese Fragen haben wir ein paar Antworten.
Welche wunderschönen, unkomplizierten Wege es gibt, die Bindung zwischen Mutter und Kind oder Vater und Kind zu festigen, verraten wir dir in dieser Story.
Oxytocin: Die Chemie muss stimmen
Studien haben herausgefunden, dass insbesondere ein hoher Oxytocin-Wert bei Eltern und Kindern ein wichtiges Indiz für eine gute, liebevolle Beziehung ist. Dieses Hormon, das auch als “Bindungshormon” oder sogar “Liebeshormon” bezeichnet wird, ist essentiell für die Bildung sozialer Bindungen. Und wie kannst du dafür sorgen, dass es ausgeschüttet wird? Ganz einfach durch mehr gemeinsame Zeit und mehr Zuneigung! Indem wir mit unseren Kindern kuscheln, spielen und eine offene, herzliche Kommunikation pflegen, können wir die Oxytocin-Produktion gewaltig ankurbeln. Vor allem bei älteren Kindern ist das mit dem Kuscheln aber manchmal so eine Sache. Wenn es zu „uncool“ ist, mit Mama oder Papa zu schmusen, müssen Eltern sich etwas Neues ausdenken. Aber keine Sorge: Je größer das Kind, desto mehr Möglichkeiten werden sich dir bieten, an eurer gemeinsamen Bindung zu arbeiten. Dazu gleich mehr!
Was passiert bei der Mutter/Vater-Kind-Bindung eigentlich genau?
Bevor wir dir viele schöne Eltern-Kind-Aktivitäten und andere Tipps verraten, wollen wir dir kurz erzählen, was unter anderem geschieht, wenn Vater oder Mutter die Bindung zum Kind stärken. Und wieso am Ende alle davon profitieren.
Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen: gut für jetzt und später
Kinder, die eine starke Bindung zu ihren Eltern haben, entwickeln oft ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Sie fühlen sich geliebt und angenommen, was sich positiv auf ihre persönliche Entwicklung auswirkt. Und auch Eltern, die spüren, dass ihr Kind ihnen vertraut und sie bedingungslos liebt, können daraus Kraft, Selbstvertrauen und Zuversicht schöpfen – in allen Lebenslagen, ob im Beruf, beim Sport oder im Privatleben. Dies zahlt sich vor allem aus, wenn dein Kind älter wird oder sich gerade in der Pubertät befindet. Autonomie lautet das Zauberwort: Je stärker eure Bindung, desto unabhängiger und eigenständiger könnt ihr alle handeln. Und das ist ein ziemlich gutes Gefühl.
Offene Kommunikation in der Eltern-Kind-Beziehung
Stimmt die Bindung, besteht sehr oft eine offene und respektvolle Kommunikation zwischen Eltern und Kind. Das Kind fühlt sich wohl dabei, seine Gedanken, Gefühle und Erlebnisse mit den Eltern zu teilen. Und die Eltern können untereinander und mit dem Kind auf Augenhöhe sprechen – mit allen Höhen und Tiefen. Man versteht sich einfach gut. Dies nimmt Stress aus vielen Alltagssituationen und sorgt für eine höhere Stressresilienz bei allen Beteiligten.
Eine enge Bindung ist förderlich für gemeinsame Aktivitäten
Mal ehrlich: Mit wem gehst du am liebsten zum Wandern, ins Restaurant oder in den Freizeitpark? Mit Menschen, die du magst, richtig? Besteht eine enge Mutter-Kind- und Vater-Kind-Bindung, steigt auch die Chance, dass dein Kind Lust auf gemeinsame Aktivitäten hat. Insbesondere Pubertierende und junge Erwachsene haben einfach mehr Lust auf Unternehmungen mit den Eltern, wenn alles passt. Und Überraschung: Gemeinsame Aktivitäten fördern wiederum die Bindung. Das nennen wir mal einen wundervollen Kreislauf. Kleiner Spoiler: Viele wunderbare Aktivitäten verraten wir dir gleich.
Eine enge Eltern-Kind-Bindung bedeutet mehr Freiheit für alle
Familien mit einer guten Eltern-Kind-Beziehung erkennt man oft daran, dass alle Mitglieder mehr Zeit und Freiheit haben, sich um sich selbst zu kümmern. Kinder, die eine enge Bindung zu ihren Eltern verspüren, können oft besser für sich allein sein, sich mit Freunden treffen und sich ihre eigene Welt erschaffen. Eltern, die wissen, dass eine vertrauensvolle, gute Beziehung zum Kind besteht, haben seltener ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich eine Auszeit gönnen. Vor allem, wenn die Kommunikation aufgrund der engen Bindung so gut ist, dass Sorgen, Bedürfnisse und Zuständigkeiten zwischen Eltern und Kind und den Eltern selbst klar ausgesprochen werden können. Kurz: Alle haben mehr Respekt vor der und ein besseres Verständnis für die Autonomie des anderen.
Dies sind nur einige der Vorteile, die eine gute Eltern-Kind-Bindung bietet. Untersuchungen und Studien sind sich einig: Investieren Eltern Zeit, Liebe und Geduld in die Beziehung zu ihrem Kind, lohnt sich dies für alle. Oder um es etwas emotionaler auszudrücken: Wer Liebe gibt, bekommt Liebe zurück. Und zwar eine ganze Menge.
Wie also kannst du jetzt diese Bindung stärken? Wir haben es eingangs schon verraten: ganz einfach. Du wirst dich wundern, wie simpel das Ganze ist. Und wieviel Spaß es dir und deinem (großen) Kind machen wird.
Eine gute Eltern-Kind-Beziehung basiert immer auf gemeinsamer Quality Time
Acht Familienaktivitäten für eine engere Mutter/Vater-Kind-Bindung
Auch, wenn wir dies wärmstens ans Herz legen wollen: Du musst nicht gleich Sport mit deinen Kindern treiben oder aufwändige Familienausflüge planen. Und wir verzichten auch bewusst auf eine Einteilung nach Vater-Sohn-Aktivitäten oder Mutter-Tochter-Aktivitäten (oder jeder anderen möglichen Kombination). Hier geht es um Familienaktivitäten, die immer passen, sich leicht umsetzen lassen und mit wenig Aufwand einen großen Effekt haben können. Wollen wir loslegen?
Quality Time für die Familie gefällig? Einfach zusammen sein!
Klingt einfach, ist es auch: Gönnt euch mehr gemeinsame Zeit. Ob beim Raufen auf dem Sofa, gemeinsam im Bett vor dem Schlafengehen oder einfach mal so: Je mehr Eltern mit ihren Kindern Quality Time verbringen, desto besser. Und während du mit Kleinkindern vielleicht eher auf Spiel und Schmusen setzt, kannst du mit Teenagern eine neue Lieblingsserie finden, gemeinsam Brettspiele spielen oder einfach mal zusammen was Essen gehen. Du wirst sehen: Quality Time bedeutet am Ende auch mehr Family Quality!
Zusammen Spielen bedeutet zusammen wachsen
spielen wir mit unseren Kindern, stärken wir automatisch unsere Bindung mit ihnen. Spielen fördert die Kommunikation, baut Vertrauen auf, schafft wundervolle gemeinsame Erinnerungen und kann Kindern helfen, ihre Emotionen besser zu regulieren und auszudrücken. Spielen ist einfach wunderbar – übrigens auch für die Oxytocin-Ausschüttung! Bei kleinen Kindern ist Spielen selbstverständlich. Aber auch bei großen Kindern lohnt es sich, mal die Würfel, das Gamepad oder die Karten herauszuholen. So verbringst du mit deinem Teenager nicht nur mehr Zeit, du bekommst oft auch Einblicke, was gerade in ihrem oder seinem Leben passiert, welche Spiele es mag, wo Stärken und Schwächen liegen.
Eine gute Eltern-Kind-Beziehung geht auch durch den Magen
Wenn ihr gemeinsam Lebensmittel einkauft, kocht und esst, kann dies eure Bindung immens steigern. Vor allem, wenn du dein Kind in zahlreiche Aktivitäten einbindest. Vielleicht möchte es die Einkaufsliste mitgestalten? Kartoffeln putzen? Oder als Chefkoch oder Chefköchin den Kochlöffel schwingen? Und beim eigentlichen Essen könnt ihr miteinander sprechen, einander zuhören und so mehr übereinander lernen.
Gemeinsames Lernen, Basteln und Bauen
Sobald dein Kind zur Schule oder Universität geht oder eine Ausbildung macht, wird es einiges lernen müssen. Wie schön, dass diese manchmal etwas schwierige Angelegenheit gemeinsam mehr Spaß macht – und dir als Mutter oder Vater zeigt, wie es deinem Kind geht, ob es gut klarkommt oder Probleme hat. Beim Basteln oder Bauen könnt ihr ebenfalls eure Mutter/Vater-Kind-Beziehung verbessern. Ob ihr nun gemeinsam etwas für den Kindergarten oder die Schule bastelt, Fantasiewelten im Kinderzimmer errichtet oder zuhause kleine handwerkliche Arbeiten verrichtet: Ihr lernt mehr übereinander, feiert gemeinsam Erfolge und könnt euch auch mal gegenseitig beim Scheitern beobachten. Und sind die Kinder größer, kannst du sie auch in komplexere Aufgaben involvieren. Gemeinsam im Haus werkeln, den Garten auf Vordermann bringen oder das Auto waschen – alles Aktivitäten, die fest zum Alltag gehören. Und eure Bindung stärken können, wenn ihr sie gemeinsam angeht.
Gespräche führen: ganz einfach, so wirkungsvoll
Handy weg, Tablet weg, Fernseher aus – jetzt wird geratscht! Vor allem im Umgang mit Teenagern gilt: Kommunikation ist wichtig. Unterhaltet euch, erzählt euch gegenseitig Geschichten. Die besten Vater-Kind- und Mutter-Kind-Bindungen stehen auf einem soliden kommunikativen Fundament, das Fehler und Schwächen zulässt – genauso wie jede Emotion. Ganz wichtig hierbei: Nicht schimpfen! Gerade, wenn dein Kind sich “falsch” benimmt oder etwas “Doofes” tut, benötigt es am meisten Liebe und Zuneigung. Für sein gutes Gefühl, dass die Eltern-Kind-Beziehung in Ordnung ist. Auch, wenn ansonsten alles drüber und drunter geht.
Du kannst draußen und drinnen die Bindung zum Kind stärken
Fröhliche, strahlende, ausgeglichene Familien in den Bergen, am See oder im Wald – kein Zufall, weil Outdoor-Aktivitäten uns allen guttun. Und natürlich kannst du mit Ausflügen in die Natur die Bindung zu deinem Kind stärken. Du musst aber nicht ständig aktiv sein. Gemeinsam drinnen zu relaxen, einen Film zu gucken oder ein Puzzle zu lösen, kann genauso schön und wirkungsvoll sein. Vor allem an Tagen, an denen ihr einfach nur mal Ruhe haben und die Außenwelt vergessen wollt.
Eine gute Eltern-Kind-Bindung ist zum Schießen!
Lachen ist gesund. Es kann Stress reduzieren, uns glücklich machen – und uns mit anderen Menschen verbinden. Denke doch mal kurz an deine besten Freundinnen und Freunde: Mit wem, wenn nicht mit ihnen, kannst du dich selbst über Kleinigkeiten totlachen? Dasselbe gilt für Eltern und Kinder. Findet euren gemeinsamen Humor. Das können sogenannte Dad-Jokes sein (Väter lieben sowas), Blödelwitze (Kleinkinder kriegen nicht genug davon), Familien-Insider (der Postbote heißt ab jetzt “die kleine Hummel”) oder der neuste Lieblingswitz aus Mamas Arbeit. Humor geht aber noch viel weiter und kann, wenn man ihn trainiert, den Alltag durchdringen. Ob Teller auf den Boden fallen, Handschuhe nicht gefunden werden oder es langsam Zeit fürs Bett ist: Stresssituationen lösen sich oft in Wohlgefallen auf, wenn man sie mit Humor und vor allem nicht so ernst nimmt.
Kinder lieben innere Kinder
Ob du einfach mal die Musik aufdrehst und wie von der Tarantel gestochen tanzt, ob du dir mit Lippenstift ein Clowngesicht malst oder gemeinsam mit deinen größeren Kindern Klingelstreiche in der (wohlwollenden) Nachbarschaft machst: Wenn du ab und zu mal auf dein inneres Kind hörst und den ganzen Ernst des Lebens hinter dir lässt, wirst du merken, wie gut das tut. Nutze doch mal den Moment und denke dir ein paar Sachen aus, die selbst Alltagsaufgaben in Spiele verwandeln. Wir wäre es mit einer Aufräum-Familien-Weltmeisterschaft? Oder mit einem Rückwärtslauf durch den Park beim Spazierengehen? Und was sagst du zu einem fantastischen Abenteuer zwischen den mystischen Kleiderbergen oder im grünen Elfenwald, wo die Moderblätter drohen? Klingt viel besser als “Wir müssen Wäsche waschen” oder “Zeit, Laub zu rechen”, oder?
Gönne dir ab und zu etwas Gutes
Manchmal vergessen Eltern, sich selbst gutzutun. Ob du dir ab und zu mal eine Massage gönnst, einen Spaziergang machst und die Ruhe genießt oder feste Uhrzeiten bestimmst, die dir gehören und zu denen nur in Notfällen gestört werden soll: Me-Time ist wichtig. Dazu gehören übrigens auch die richtige Verpflegung und kurze Genussmomente. Dafür kannst du dir unsere Müsli Bars, Minis oder Energy Gums* schnappen. Diese versorgen dich mit Kohlenhydraten und geben deinem Körper und Gehirn das, was sie brauchen, um auch beim nächsten Abenteuer voll da zu sein.
Es gibt nicht die einzig wahre Eltern-Kind-Beziehung
Jeder Mensch ist anders. Und damit auch jede Mutter, jeder Vater und jedes Kind. Es geht also nicht darum, nach einer bestimmten Vorlage die Mutter-Kind- oder Vater-Kind-Bindung zu stärken. Vielmehr geht es darum, dass ihr den besten Weg für euch findet. Vielleicht tun euch Familienaktivitäten im Freien gut? Vielleicht kuschelt ihr lieber oder stärkt eure Beziehung beim gemeinsamen Kochen oder Filmgucken? Wer eine stärkere Bindung zu seinen Kindern aufbauen oder diese Bindung hegen und pflegen will, ist am besten beraten, auf sein Herz zu hören. Du kennst dein Kind am besten. Und dich selbst.
* enthält Kohlenhydrate
Eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise sind wichtig.
QUELLENANGABE
Scatliffe N, Casavant S, Vittner D, Cong X. Oxytocin and early parent-infant interactions: A systematic review. Int J Nurs Sci. 2019 Sep 12;6(4):445-453. doi: 10.1016/j.ijnss.2019.09.009. PMID: 31728399; PMCID: PMC6838998.
BILDNACHWEIS
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