Pitchen im Alltag: Wie du mit einem Elevator Pitch deine Ziele erreichst
Der Alltag bietet so viele Herausforderungen, bei denen du in kürzester Zeit Menschen für dich und deine Ziele begeistern möchtest: Wie kriegst du die Kinder ins Bett? Wie deinen Partner oder deine Partnerin dazu, im Haushalt mit anzupacken oder mit dir die Serie anzugucken, die du schon seit Wochen auf der Watchlist hast? Und wie kannst du beim Referat, Vorstellungsgespräch oder Vieraugengespräch mit Kolleg:innen glänzen?
Eine Möglichkeit, die aus der Businesswelt stammt und ganz leicht auch in den Haushalt, deine Hobbys oder den Familienalltag übernommen werden kann: der Elevator Pitch. Oder auf Deutsch: die Aufzugspräsentation.
In dieser Story verraten wir dir, wie du die Kunst des Pitchens in jedem Lebensbereich einsetzen kannst, wie du mit wenig Aufwand in kurzer Zeit deine Ziele erreichst – und damit stressfrei und effizient für mehr Flow in deinem Alltag sorgst.
Bevor wir dir aber zeigen, wie du die Kunst des Pitchens auch in deinem Freundeskreis oder der Familie nutzen kannst, möchten wir dir mal genauer erzählen, was ein Elevator Pitch ist, wie du ihn vorbereitest, aufbaust und durchführst – und warum er in der Geschäftswelt und in einem akademischen Umfeld so wertvoll und effektiv ist.
Was ist ein Elevator Pitch?
Die Definition in einem Satz: Ein Elevator Pitch ist eine auf das Wesentliche reduzierte Selbstpräsentation oder Vorstellung eines Produkts oder einer Idee in sehr kurzer Zeit. Erfunden wurde der Elevator Pitch (die Aufzugspräsentation) von Vertriebler:innen in den USA, welche die kurze Zeit, die sie mit potentiellen Kund:innen in einem Aufzug verbrachten, nutzen wollten, um sich, ihre Produkte oder Ideen vorzustellen. Und weil eine Fahrt mit dem Aufzug meist nicht länger als 60 Sekunden dauert, gilt auch heute noch diese eine Minute als magische Zeiteinheit für jeden Elevator Pitch (manche sagen sogar, dass ein guter Pitch nicht länger als 30 Sekunden dauern sollte).
Doch keine Sorge: Wenn dein Fahrstuhl-Pitch zwei oder sogar drei Minuten dauert, ist das in der Regel immer noch komplett im Rahmen. Zeiten ändern sich. Das Ziel bleibt aber immer gleich: Menschen für dich zu gewinnen. Schnell, leidenschaftlich und vor allem beeindruckend präzise.
Wie sieht der perfekte Aufbau für einen Elevator Pitch aus?
In der Kürze liegt also die Würze. Aber das ist oft leichter gesagt als getan. Es gibt aber zum Glück eine Formel, die dir dabei helfen kann, deinen Elevator Pitch so aufzubauen, dass er sein Ziel nicht verfehlt.
Die AIDA-Formel für deinen Elevator Pitch
AIDA ist eine Formel aus der Werbung, die als Basis für jeden Elevator Pitch dienen kann. AIDA steht für Attention (Aufmerksamkeit), Interest (Interesse), Desire (Wunsch) und Action (Handeln).
Attention Mit einem knackigen Einleitungssatz gewinnst du die Aufmerksamkeit deines Gegenübers. Dies können ein Scherz, ein provokativer Einstieg oder eine Formulierung sein, die Neugier weckt. Diese erste Phase deines Elevator Pitches sollte so kurz und prägnant wie möglich sein. Wichtig: Bevor du überhaupt Aufmerksamkeit erregen kannst, solltest du dich vorstellen. Der Punkt entfällt natürlich beim Pitchen in der Familie oder vor Freunden…
Interest Aufbauend auf deinem Einleitungssatz, gehst du nun in die Tiefe, um gewecktes Interesse zu bedienen. Jetzt erklärst du, jetzt nennst du Fakten und USP (also Alleinstellungsmerkmale deiner Idee, deines Produkts oder deiner Person). Diese zweite Phase dient auch dazu, dein Gegenüber erste Fragen stellen zu lassen – auf die du natürlich bestens vorbereitet bist.
Desire Die dritte und entscheidende Phase, denn hier sollte am Ende der Wunsch deines Gegenübers stehen, partizipieren zu wollen. Sei es, dass er oder sie dein Produkt näher kennenlernen oder sogar gleich kaufen, deine Idee unterstützen oder dich selbst einstellen, befördern oder für ein ausführliches Gespräch einladen möchte.
Action Jetzt machst du wortwörtlich den Sack zu. Diese vierte Phase dient dazu, einen zweiten (längeren) Termin auszumachen, Möglichkeiten zu nennen, um in Kontakt zu bleiben, oder eben sofort geschäftliche Beziehungen aufzunehmen – also dass ein Kunde zum Beispiel dein Produkt kauft.
Elevator Pitch? Kein Problem! Mit der richtigen Vorbereitung.
Tipps für deinen Elevator Pitch: die fünf Faustregeln
Erste Regel: Einen Elevator Pitch immer vorbereiten! Spontanes Pitchen ist eine Kunst voller Fallstricke – die nur die wenigsten beherrschen. Dazu gehört auch, Gesprächspartner:in, Ort, Umgebung und mehr zu kennen. Niemand hat Lust, an einem Montag um acht Uhr morgens an einer lauten Straßenkreuzung zuzuhören, was du zu sagen hast. Elevator Pitches passen perfekt zu dafür vorgesehenen Terminen und Gelegenheiten (tatsächlich im Fahrstuhl, aber auch bei Messen, Feedback-Gesprächen mit Vorgesetzten etc.). Und auch, wenn es vielleicht nebensächlich klingen mag: Gönne dir ruhig im Vorfeld einen neuen Haarschnitt, die passende Garderobe und andere Faktoren, die am Tag der Tage dein Selbstbewusstsein unterstützen können.
Zweite Regel: Den Elevator Pitch nach allen Regeln der Kunst strukturieren. Hier hilft dir die bereits genannte AIDA-Formel für deinen Pitch. Hier wichtig: Achte auf die Zeit. Wie lange brauchst du (ohne Zwischenfragen) für die Phasen eins bis vier? Ebenfalls essenziell: Spule deinen Pitch nicht einfach ab. Lass deinem Gegenüber Zeit, Fragen zu stellen und zu verstehen, was du ihm oder ihr gerade erzählst.
Dritte Regel: Üben! Am besten vor Menschen, die offen und ehrlich kritisieren und Verbesserungsvorschläge machen. Ist dann der große Moment gekommen, kannst du mit einem perfekt vorbereiteten, ideal strukturierten Pitch glänzen, den du aus dem EffEff beherrschst – und spielend leicht in Aktion anpassen kannst, wenn dein Gegenüber Fragen stellt oder bestimmte Reaktionen zeigt. Ein weiterer Vorteil des Übens: Du entwickelst ein gutes Gespür für die Zeit, die ein Elevator Pitch wirklich braucht. Bitte dein Umfeld ruhig, ein paar Fragen zu viel zu stellen – so bist du später auf der sicheren Seite.
Vierte Regel: Kenne deine Stärken und Schwächen. Also: dich selbst. Mentaltraining kann dir helfen, psychische Stärke – also beispielsweise mehr Selbstvertrauen – aufzubauen. Kennst du das Brainpull-Prinzip, kannst du mit der richtigen Verpflegung viel für Konzentration und Aufmerksamkeit tun. Hier können unsere Würfel und Sticks, unser Schulstoff, leckere Müsli-Riegel und praktische Dextro Energy* Minis dich ideal mit schnellen Kohlenhydraten unterstützen.
Fünfte Regel: Kenne das Problem, dann kennst du die Lösung (oder kannst sie leichter finden). Übersetzt bedeutet dies: Pitchst du am Thema oder an den Interessen deines Gegenübers vorbei, wird das nichts. Du musst wissen, was das Ziel deines Pitches ist. Dann kannst du auch leichter herausfinden, welche Mittel du nutzen willst: Fakten? Humor? Oder vielleicht ein paar emotionale Anekdoten?
Deine Checkliste für einen erfolgreichen Elevator Pitch
Jetzt haben wir dir eine Menge Regeln und Know-how mit auf den Weg gegeben. Da aber jeder Elevator Pitch anders ist, soll diese kleine Checkliste dir helfen, auch bei vollkommen einzigartigen Herausforderungen auf den Punkt genau pitchen zu können. Ein Elevator Pitch benötigt immer:
- gute Vorbereitung
- viel Übung
- einen starken Einstieg
- lebendige Bilder und einen guten Ton
- Leidenschaft für das Thema
- eine Prise Humor
- gutes Zeitmanagement
- eine Lösung für ein Problem
Wie du mit einer Elevator Speech im Alltag deine Ziele erreichen kannst
Wie du einen Elevator Pitch machst, weißt du jetzt. Aber die große Frage bleibt: Wie kannst du das Gelernte auch in deinem Alltag anwenden? Schließlich besteht das Leben nicht nur aus Referaten, Vorträgen oder dem Pitchen von Geschäftsideen, oder? Die gute Nachricht: Der Elevator Pitch ist auch perfekt für all die Herausforderungen im Alltag geeignet.
Einen Pitch machen, wenn es heißt, die Kinder ins Bett zu kriegen? Kein Problem. Mehr gemeinsame Familienzeit pitchen? Geht klar. Wie? Mit unseren Elevator Pitch Tipps:
Beispiel eins: der Elevator Pitch für einen Familienausflug
In 60 Sekunden die Familie dafür begeistern, mal rauszugehen und die Umgebung kennenzulernen? Nichts leichter als das. Zum Beispiel so:
Attention Wusstet ihr, dass wir seit mehr als zwei Monaten keinen gemeinsamen Ausflug mehr gemacht haben? Dabei gibt es so viele schöne Orte, die wir entdecken können. Ich habe mal fünf richtig coole rausgesucht.
Interest Wir können eine Geisterburg besuchen, gemeinsam den höchsten Turm der Umgebung besteigen, mit Alpakas spazierengehen, eine Mittelalterstadt erobern oder durch einen dichten Urwald marschieren.
Desire Stellt es euch kurz mal vor: Wir gemeinsam auf Achse, leckere Sachen im Rucksack, Playlist erstellt, einfach eine gute Zeit zusammen haben.
Action Also: Wo soll’s hingehen, wer kümmert sich ums Proviant, wer erstellt die Playlist? Und wann wollen wir los?
Beispiel zwei: der Elevator Pitch zur Bettgehzeit
Bettgehzeit und nichts läuft, wie es sein soll? Probiere es mal hiermit:
Attention Du, ich glaube, da bahnt sich was an. Spürst du das? Die Erde bebt gleich! Wir sollten uns schnell unter unsere Schutzdecken zurückziehen!
Interest Wir bauen uns unsere sicheren Höhlen im Bett. Licht nehme ich mit. Und du dein Lieblingsbuch. Dann sind wir vor dem Erdbeben geschützt und können es uns gemütlich machen! Und wenn das Erdbeben länger dauert, werden es sogar zwei Geschichten.
Desire Wir machen ein Wettrennen ins Bett, wer zuerst da ist, wählt die Geschichte aus. Und vielleicht kannst du mir beim Höhlenbau helfen? Du kennst dich da besser aus als ich!
Action Wir haben nur 60 Sekunden bis zum Erdbeben! Schnell ins Bett, da sind wir sicher!
Sobald du das AIDA-Konzept und den Aufbau eines Elevator Pitches verinnerlicht hast, kannst du innerhalb weniger Augenblicke mehr erreichen. Und irgendwann geht das Prinzip dir so in Fleisch und Blut über, dass du gar nicht mehr merken wirst, wie du mit Elevator Pitches deine Lieblingsmenschen für dich und deine Ideen begeistern kannst.
* enthält Kohlenhydrate
Eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise sind wichtig.
BILDNACHWEIS
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