Der richtige Umgang mit digitalem Medienkonsum ist wichtig. Entdecke hier Tipps für die ganze Familie!

Bildschirmzeit ade: So helfen wir Jugendlichen, weniger am Handy zu sein

In der heutigen digitalen Welt sind Smartphones und Computer fester Bestandteil des Alltags. Auch Kinder und Jugendliche verbringen gerne Zeit damit, online zu spielen, Videos zu schauen oder in sozialen Medien unterwegs zu sein. Und während die digitale Welt durchaus viele Vorteile bietet, stellt sich für Eltern schnell die Frage: Verbringt mein Kind zu viel Zeit am Bildschirm? Und was bedeutet das überhaupt, “zu viel Zeit”? In dieser Story geht es um den digitalen Konsum von Kindern und – vor allem – Jugendlichen. Denn eins ist klar: Weniger am Handy, PC oder an der Konsole sein zu dürfen, kann gerade für Jugendliche oft eine kleine Katastrophe bedeuten. Fingerspitzengefühl, Verständnis und Vertrauen sind also gefragt. Und hier setzen wir mit unserer Story an.

Erfahre, wie du die Bildschirmzeit und Medienkompetenz deines Kindes richtig einschätzt – und wie du clever und behutsam gegensteuern kannst, wenn es wirklich mal zu viel wird. Für einen sicheren und gesunden Umgang deines Kindes mit digitalen Medien.

So kannst du die Bildschirmzeit deines Kindes richtig einschätzen

Das Wichtigste zuerst: Digitaler Medienkonsum an sich ist nichts Schlimmes, auch nicht für Kinder oder Jugendliche. Wichtig ist ein gesundes Gleichgewicht zwischen digitaler und analoger Welt. Im Idealfall ist dein Kind in beiden Welten zuhause und weiß, wann es das Handy, den PC oder die Konsole ausschalten sollte. Ob die Bildschirmzeit zu hoch ist und Kinder oder Jugendliche weniger am Handy oder der Gaming-Station sein sollten, kannst du recht einfach herausfinden:

Beobachte dein Kind

Oft reicht es, auf den elterlichen Instinkt zu vertrauen, dein Kind zu beobachten und in einer vertrauensvollen Atmosphäre mit deinem Kind zu sprechen. Wichtig ist hierbei, dass sämtliche Kommunikation ruhig, freundlich, auf Augenhöhe und vor allem ohne Schuldzuweisungen stattfindet. Willst du die Screentime deines Kindes reduzieren, benötigt dies seine Mitarbeit. Niemand hat Lust auf ein anstrengendes Katz-und-Maus-Spiel. 

  • Achte auf die Bildschirmzeit deines Kindes an verschiedenen Tagen und zu unterschiedlichen Tageszeiten. Einzelne Spitzen, wie zum Beispiel am Wochenende, sind okay, wenn der Konsum dafür unter der Woche weniger hoch ist.
  • Beobachte die Verhaltensweisen deines Kindes nach längerem Medienkonsum: Scheint dein Kind gestresst, müde oder gereizt zu sein, nachdem es Zeit am Bildschirm verbracht hat? So findest du schnell heraus, wann “zu viel” auch deinem Kind zu viel wird.
  • Hält sich dein Kind an ausgemachte Spiel- und Konsumzeiten? Oder werden diese regelmäßig und eklatant überschritten?
  • Kommen aufgrund des Medienkonsums andere Aktivitäten zu kurz? Wenn beispielsweise Sport, Treffen mit Freunden oder Familienaktivitäten zugunsten von Computerspielen oder Serien auf dem Handy in den Hintergrund treten, ist es Zeit, gegenzusteuern.
  • Bekommt dein Kind ausreichend Schlaf? Vor allem Jugendliche, die in ihrem Zimmer freien Zugang zu Handys und Co. haben, machen oft die Nacht zum Tag. Übermüdung ist ein Zeichen dafür, dass der digitale Konsum vielleicht etwas außer Kontrolle geraten ist.
  • Achtet dein Kind auf sich? Ob Zähneputzen, Duschen, Kleidung oder Verhalten: Wenn du hier bemerkst, dass dein Kind sich gehen lässt, ist dies eventuell ein Zeichen dafür, dass Games und Co. einen zu großen Stellenwert einnehmen.

Grundsätzlich gilt: Stimmt das Verhältnis zwischen Bildschirmzeit und anderen Aktivitäten, hält sich dein Kind größtenteils an ausgemachte Regeln, ist dein Kind ausgeruht und achtet es auf sich und sein Verhalten im Alltag, besteht kein Grund zur Sorge. Solltest du aber bemerken, dass “die Waage kippt”, ist es möglicherweise an der Zeit, gegenzusteuern. Der erste Schritt hierbei:     

Sprich mit deinem Kind

Kommunikation ist, wie so oft, hier Trumpf. Jedes Kind ist einzigartig. Dementsprechend einzigartig ist die Handynutzung, insbesondere von Jugendlichen. Und auch das Alter ist entscheidend: Wie viel durchschnittliche Bildschirmzeit am Handy 11-, 12-, 13-, 14- oder 15-Jährige verbringen sollten, lässt sich schwer am Alter festmachen. Viel wichtiger ist, ob das, was sie online tun, Mehrwert hat und sicher ist: Konsumieren sie Dokus und Lerninhalte statt TikToks und Prank-Videos? Spielen sie Aufbauspiele statt Shooter? Chatten sie mit Freund:innen in einem Safe-Space statt in offenen Chatrooms auf Fremde zu treffen? Dies alles finden Eltern oft nur dann heraus, wenn sie mit ihren Kindern reden. Und vor allem: dabei zuhören.

  • Lass dein Kind offen über seine Online-Aktivitäten sprechen.
  • Informiere dich vorher über Spiele, die dein Kind spielt, und Social Media Trends. Wenn du die Vorteile des Medienkonsums kennst, kannst du sie im Gespräch betonen – und damit zeigen, dass du ihm nicht grundsätzlich ablehnend gegenüberstehst.
  • Interessiere dich für die Inhalte, die dein Kind konsumiert. Und nehme am besten direkt teil. Zu diesem wichtigen Punkt kommen wir am Ende nochmal.
  • Ermutige dein Kind, auch offline Aktivitäten auszuprobieren.
  • Erfahre mehr über den Freundeskreis deines Kindes: Wie viel wird gespielt, was wird gespielt, warum wird gespielt – beziehungsweise konsumiert. Je besser du verstehst, wie wichtig das Spielen und der Konsum von Medieninhalten für dein Kind ist, desto feinfühliger kannst du am Ende (gegen)steuern.

Im Zweifel technische Hilfsmittel nutzen

Bemerkst du, dass dein Kind nicht offen über seine Bildschirmzeit sprechen will oder du einfach kein genaues Bild von seinem Konsum bekommen kannst, kannst du auf technische Hilfsmittel setzen:

  • Nutze die Bildschirmzeit-Funktionen auf Geräten und Betriebssystemen, um deinem Kind klare Rahmenbedingungen zu setzen. Ob TikTok, Youtube oder Instagram: Wenn du Zeitlimits setzt, hast du die Bildschirmzeit deines Kindes besser im Griff.
  • Installiere familienfreundliche Apps, die den Medienkonsum regulieren und Inhalte filtern. So kannst du mit nur einem Klick für weniger Handyzeit

Dies sollte aber immer das letzte Mittel der Wahl sein. Und niemals dazu dienen, das Kind auszuspionieren. Wenn du effektiv, nachhaltig und vor allem respektvoll dafür sorgen willst, dass dein Kind weniger am Handy ist oder den PC und die Konsole verantwortungsvoll nutzt, könnten dir die folgenden Tipps besser helfen, als Apps und Programme, die zwar dafür sorgen, dass dein Kind weniger am Handy ist, aber eben auch dafür, dass der Haussegen eventuell schiefhängt.

Eine Mutter sitzt mit ihrem jungen Sohn auf der Couch. Sie spielen gemeinsam ein Videospiel.
Wertvolle Bildschirmzeit könnt ihr auch gemeinsam verbringen. Das verbindet und macht Spaß.


Weniger am PC oder Handy sein: Tipps bei zu viel Bildschirmzeit

Was also tun, wenn du bemerkst, dass die Bildschirmzeit deines Kindes zu hoch ist? Wir haben ein paar gute Ratschläge für dich zusammengefasst, mit denen du gezielt, vertrauensvoll und nachhaltig gemeinsam mit deinem Kind seinen Social-Media-Konsum reduzieren und seine Game-Time regeln kannst. 

Klare Regeln für eine klug gesteuerte Bildschirmzeit

Weniger Handy nutzen, weniger Zocken, weniger Medienkonsum für dein Kind? Klingt nach Ärger, oder? Muss aber gar nicht sein. Wichtig ist, dass alle sich zusammensetzen und klare Regeln besprechen, wie und vor allem wie viel in eurem Zuhause gespielt, geschaut oder gehört werden soll. Dabei gilt: Gleiches Recht für alle. Jede Regel, die ihr gemeinsam aufstellt, gilt für Mamas, Papas, Onkel und Tanten, Omas und Opas, Besuch und die Kinder. Keine Ausnahmen. Auch, weil die Erwachsenen mit gutem Beispiel vorangehen sollten. Die drei wichtigsten Regeln sind hierbei:

Bildschirmzeit wird konkret benannt. Lege fest, wie viel Zeit am Fernseher, der Konsole oder dem Handy alle pro Woche verbringen dürfen. Ein wöchentliches Kontingent ist dabei besser als ein tägliches. Darf dein Kind beispielsweise pro Woche acht Stunden lang spielen, kann es diese acht Stunden frei nutzen. Zum Beispiel dann, wenn andere Freunde ebenfalls spielen oder ein verregneter Sonntag dazu einlädt. Tipp für Nicht-Gamer-Eltern: Bei Spielen gilt, dass es okay sein sollte, ein Level noch fertig machen zu dürfen, selbst, wenn die Zeit überschritten ist. Legt außerdem medienfreie Zonen zuhause fest. In diesen Zonen sind Handys, Tablets und Co. verboten. Für alle. Vor allem am Esstisch ist dies essentiell. Und: Seid konsequent bei der Durchsetzung der Regeln. Dies gilt vor allem für die Eltern, aber gestattet auch den Kindern, euch im Notfall darauf hinzuweisen, dass Mama oder Papa doch jetzt bitte das Handy weglegen, weil es Brettspielzeit ist. Zusammengefasst:

  • Lege feste Zeiten für die Bildschirmnutzung Ein gewisser Spielraum sollte drin sein.
  • Schaffe medienfreie Zonen im Haus, z. B. keine Bildschirme im Schlafzimmer oder während des Essens.
  • Sei konsequent bei der Durchsetzung der Regeln.

Wenn Jugendliche weniger am Handy sein sollen, sind Alternativen wichtig

Regeln sind das eine, das andere sind Optionen, die wir unseren Kindern bieten. Wenn du also beispielsweise nicht möchtest, dass dein Kind an einem verregneten Wochenende die ganze Zeit vor dem Bildschirm hängt, starte doch einfach einen Brettspielabend! Ist das Wetter schön, kannst du auch Wanderungen, Familienspiele mit Kindern (wie eine Schnitzeljagd zum Beispiel) oder einen Ausflug zu einer spannenden Sehenswürdigkeit im Umland planen. Und natürlich immer passend: Mach Sport mit deinen Kindern. Anders gesagt: Auf dem Tennisplatz oder der Laufstrecke gibt es keinen PC oder Fernseher…

Das Schöne daran: Gemeinsame Aktivitäten stärken gleichzeitig auch noch die Eltern-Kind-Bindung. Bei euren Abenteuern gerne dabei: unsere leckeren Snacks. Ob Müsli Bar, unsere Minis oder die praktischen Energy Gums*: Mit der passenden Verpflegung ausgestattet, steht einem schönen Tag mit der Familie nichts mehr im Wege.

Und dann gibt es da noch die Möglichkeit, gemeinsam mit deinem Kind wertvolle Bildschirmzeit zu verbringen. Hier ein paar Tipps, wie ihr das anstellen könnt:

  • Spielt gemeinsam Online-Spiele: Natürlich nur altersgerechte Spiele, die Spaß machen und die Zusammenarbeit fördern (Altersempfehlung der USK beachten).
  • Entdeckt neue Apps und Websites zusammen: Lass dir von deinem Kind zeigen, was es gerne online nutzt, und entdeckt gemeinsam neue Inhalte.
  • Erstellt kreative Projekte: Nutzt gemeinsam digitale Tools, um Fotos zu bearbeiten, Videos zu erstellen oder Geschichten zu schreiben.
  • Seht euch zusammen Dokumentationen oder Lernvideos an: So könnt ihr Neues über verschiedene Themen lernen und anschließend über das Gesehene diskutieren.
  • Nutzt Online-Kurse und Tutorials: Fördert die Neugier deines Kindes und unterstützt es beim Erlernen neuer Fähigkeiten.
  • Virtuelle Museen oder Weltausstellungen besuchen: Erkundet die Welt online und begebt euch auf virtuelle Abenteuer – ganz ohne Reisekosten oder Eintritt!

Abschließend als allgemeine Regel: Digitaler Konsum ist Teil des modernen Lebens. Dies gilt für Erwachsene und Kinder gleichermaßen. Es geht also nie um ein Verbot oder den Verzicht, sondern immer um einen sicheren, sinnvollen Umgang mit Social Media, Games und mehr. Und natürlich: Spaß. Denn wenn die Bildschirmzeit geregelt ist und Online-Aktivitäten fest und konkret in den Alltag integriert sind, ist das für alle besser.

 

* enthält Kohlenhydrate

Eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise sind wichtig.

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